Gleich zweimal durften wir gemeinsam mit Schüler*innen der vierten Klasse im Rahmen des StreamIT! Workshops mit Technologien rund um “Let’s Plays” experimentieren.

Teil 1 des Workshops fand am 25. April direkt in der Volksschule Krems-Stein statt. Neben zwölf Schüler*innen der vierten Klasse, nahmen noch drei jüngere Schüler*innen aus der Mehrstufenklasse teil. Unterstützt wurden wir von Lehrer Martin Feytl der sich das Ausprobieren und Diskutieren von und über Spiele auch nicht entgehen ließ. Von uns als Forscher*innen-Team waren an diesem Tag drei Personen vor Ort. Wir begannen mit einer Einführungsrunde in der auch das Thema Forschung behandelt wurde, anschließend stellten die Schüler*innen ihre Lieblingsspiele vor. Die teilweise sogar mitgebrachten Spiele deckten ein breites Spektrum ab und beinhalteten digitale wie auch analoge Spiele. Darunter etwa “Minecraft”, “Roblox”, “Hedbanz”, “Unter Spannung” und sogar “Mega Man X”, das ein Junge gerne zu Hause auf dem guten alten Super Nintendo spielt.

Anschließend begannen wir den Stationenbetrieb mit der “Neugierde-”, “Let’s Play”- und Greenscreen-Station.

Bei allen drei Stationen waren die Kinder eifrig bei der Sache – und wie unsere Emoji-Bewertung-Tafel zeigt, erhielten wir auch durchgehend gutes Feedback von den Schüler*innen. Obwohl die “Neugierde-Station” von den Schüler*innen zum Schluss nicht als Lieblingsstation gewählt wurde, machten diese dabei sehr aktiv mit, nahmen Video-Interviews und Fotos mit den bereitgestellten Tablets auf und sammelten Let’s Play Ideen auf einem Flipchart. Eine Aufgabe bestand darin, sich mit den eigenen Berufswünschen auseinanderzusetzen und den Traum-Beruf zu zeichnen. Tierärztin, Künstlerin, Programmierer, Erfinderin, Streamer, YouTuber, TikTok-Star… In den Zeichnungen der Kinder spiegelten sich vielfältige Berufswünsche wieder. Manche Schüler*innen waren besonders flott und wünschten sich sogar mehr Aufgaben für diese Station.

Bei der Let’s Play Station des ersten Workshops, spielten die Kinder Townscaper, ein simples Spiel in den durch einfaches Klicken mit der Maus eine Stadt gebaut werden kann. Trotz der einfachen Spielmechanik war das Spiel und die Station bei den Schüler*innen extrem beliebt. Wie bei Let’s Plays üblich, nahmen die Schüler*innen das Spielgeschehen und sich selbst mit der Software “OBS-Studio” auf und wurden ermutigt, das Spielgeschehen auch zu kommentieren. Für manche Schüler*innen war dies sehr leicht, während andere so sehr in Spielgeschehen vertieft schienen, dass sie nicht gleichzeitig dazu sprachen.

Für die ebenfalls sehr beliebte Greenscreen-Station wurde ein großer Stoff-Greenscreen aufgebaut und die Schüler*innen durften mit verschiedenen Hintergründen Fantasiewelten erschaffen und mit grünen Stoffteilen experimentieren. Auch hier zeigten sich unterschiedliche Herangehensweisen, während manche Gruppen eher ausprobieren wollten was alles möglich ist, versuchten andere Gruppen richtige Filmkonzepte umzusetzen, verteilten Rollen und betrieben Regie.

 

Teil 1 des Workshops endete mit einem kurzen Wrap-Up und einer Feedbackrunde mit der gesamten Klasse und den drei jüngeren Gästen. Fazit: Den Kindern haben die Workshop-Aktivitäten großen Spaß gemacht und sie berichteten – zu unserer besonderen Freude – auch, dass sie dabei einiges gelernt hatten, z.B., dass Spielen und Reden gleichzeitig gar nicht so einfach ist, welche Schritte notwendig sind, um einen Film zu konzeptionieren oder “wie man einen Magier besiegt”. Das mit Magier müssen wir wohl noch genauer ergründen…

Teil 2: VS Krems-Stein an der Uni Krems

Genau ein Monat später, also am 25. Mai, trafen wir die zwölf Schüler*innen der vierten Klasse zum zweiten Teil des StreamIT! Workshops. Diesmal jedoch nicht in der Volksschule, sondern in einem Seminarraum der Universität für Weiterbildung Krems. Eine weitere Besonderheit war, dass neben uns und zwei Lehrkräften (Martin Feytl und Heidemarie Pichler) auch zwei bekannte YouTuber*innen und Streamer*innen beim Workshop waren: Becci “JustBecci” Raschun und René “Luigikid” Wurz. Beide wirken beim StreamIT! Projekt als Role Models und Expert*innen aus der Gaming-Szene mit. Nach einer kurzen Einführung in der auf die Universität und, erneut, Forschung Bezug genommen, übernahmen Becci und René und erzählten von ihrem spannenden aber oft auch herausfordernden Beruf als YouTuber*innen. Im Anschluss bekamen die Schüler*innen etwas Zeit, um in Gruppen Fragen für die beiden auszuarbeiten welche im Anschluss beantwortet wurden. Es zeigte sich, dass die Schüler*innen großes Interesse an (Lieblings-)Spielen der beiden Gäste haben aber durchaus auch bereits ein Bewusstsein für die Schattenseite einer Streamer*innen-Karriere haben. So wurde beispielsweise auch gefragt, wie man denn auf negative Kommentare oder sogar Beleidigungen reagiert.

 

Bevor in den Stationenbetrieb gewechselt wurde, zeigte René, der zudem ausgebildeter Fitnesstrainer ist, den Schüler*innen im Freien noch einige Turnübungen. Dabei lag der Fokus auf Übungen, die besonders wichtig sind, wenn man berufs- oder schulbedingt viel Zeit im Sitzen verbringen muss. Als Belohnung für das fleißige Mitturnen zeigte René auch noch, wie er einen Rückwärtssalto springt.

Erfrischt von der Bewegung ging es weiter mit den Workshop-Aktivitäten. Zunächst wurden die Schüler*innen dazu eingeladen, eigene Logos und Grafiken auf Papier zu entwerfen. Diese Zeichnungen wurden abfotografiert, freigestellt und im Anschluss in die Szene im OBS-Studio geladen, wo die Schüler*innen bei der Let’s Play Station Spielevideos mit ihren eigenen Overlays produzierten. Die Let’s Play Station bestand bei diesem Workshop aus drei Laptops (mit extra Bildschirmen, Kameras, portablen Greenscreens und Mikrophonen) und die Schüler*innen durften zwischen Townscaper und Minecraft wählen. Bei einer Station, die parallel stattfand, konnten die Schüler*innen weitere Fragen an Becci und René stellen und sammelten zudem auch am Flipchart Vor- und Nachteile rund um das Berufsfeld “YouTuber*in”. Auch hier zeigte sich, dass die Schüler*innen die negativen Seiten einer solchen Karriere ebenso in Betracht ziehen. Neben gemeiner Kommentare, wurde auch die mentale Gesundheit und der schwierige Weg zum Erfolg genannt.

 

Auch der zweite Workshop endete mit einer gemeinsamen Reflexionsrunde. Darin wurde deutlich, dass die Kinder sehr interessiert daran waren, in die Berufswelten der beiden YouTuber*innen einzutauchen. Man hat auch gemerkt, dass sie viele Fragen haben und der Workshop auch Raum bot, die Schattenseiten gemeinsam zu reflektieren. Einige Schüler*innen fertigten währenddessen auch noch Zeichnungen für unsere Ehrengäste an.